Wild Card 12:
Explosion der Wörter

Ein zentrales Thema des Schweizer Künstlers Hannes Schüpbach sind die Momente, aus denen Kunst entsteht. Sein neuestes Projekt ist eine Zusammenarbeit mit Stephen Watts.


Veranstaltung im Rahmen von «Explosion der Wörter»

11. Juni 2021 | 19 Uhr
Strauhof, Zürich 
«Explosion der Wörter»: Lesung und Gespräch
Mit dem Künstler Hannes Schüpbach sowie Beiträgen von Stephen Watts (Lesung per Videoprojektion) und Jo Catling (per Korrespondenz).

16. Juni 2021 | 19.30 Uhr
Villa Sträuli, Winterthur
«Inmitten der Sprachen» – Werkstattgespräch (e/d).

18. Juni 2021 | 18 Uhr
Filmpodium, Zürich
Premiere des Films «Essais» von Hannes Schüpbach.

Mit «Explosion der Wörter», einer «kinematographischen Fotoinstallation», die sich friesartig über 24 Meter ausdehnt und in die «Textexplosionen» eingefügt sind, antwortet Hannes Schüpbach auf die gelebten Räume des Londoner Dichters und Sprachaktivisten Stephen Watts zwischen ausufernder Forschung über Dichtung, Tätigkeit als Übersetzer und dem Schreiben eigener, bestürzend unmittelbarer Texte.

Stephen Watts (*1952) hat zahlreiche Gedichtbände, Anthologien und Übersetzungen publiziert. Seit 40 Jahren arbeitet er ausserdem an einer Bibliografie der weltweiten Dichtung des 20. und 21. Jahrhunderts in englischer Übersetzung. Gegen 1500 Buchseiten der ersten Papierausgabe dieses Werks, das Schüpbach in drei mehrbändigen Exemplaren zur Ausstellung herausgibt, werden als Teil der raumumspannenden Fotoinstallation direkt auf die Wände des Museum Strauhof aufgezogen, entsprechend einem Kosmos der Weltpoesie. Mit der riesigen imaginären Bibliothek rückt eine Vielfalt der Dichtung in den Blick, wie sie unter den Vorzeichen unterschiedlichster Kulturen, Umgebungen und historischer Vorgänge an Orten auf der ganzen Welt geschrieben und gesprochen wurde und wird. Als immenser «Sprachspeicher» erinnert sie an die erneuernde Kraft des Austauschs, die im Übersetzen liegt.

In weiteren Räumen der Ausstellung werden eine ursprünglich von Hannes Schüpbach als Performance konzipierte Folge poetischer Piktogramme auf Tellern («Sequenz», 1996) und eine Auswahl der «Drawn Poems» aus Notizbüchern von Stephen Watts gezeigt.

Die Ausstellung ist von Januar bis April 2022 ebenfalls in der Nunnery Gallery, Bow Arts, London, zu sehen. Ein zweibändiges Künstlerbuch erscheint im Verlag für moderne Kunst, Wien.