Di-Fr 12–18 Uhr | Do 12–22 Uhr | Sa-So 11–17 Uhr

Wild Card 22:
Neue Wörter gründen

«Neue Wörter gründen» ist eine Hommage an Sabine Mooibroeks Schüler:innen aus Afghanistan, Somalia, Peru, Äthiopien, Eritrea, Kenia, Brasilien, Irak, Iran, Syrien, Griechenland, Gambia, Zentralafrika, Grossbritannien, Italien, Polen, Marokko, der Slowakei, der Ukraine, dem Kosovo und der Türkei. Die ausgestellten Wortschöpfungen zeugen von der Reibungsenergie, die zwischen ihrer Muttersprache und der deutschen Sprache freigesetzt wird.


Idee und Umsetzung: Sabine Mooibroek


Öffnungszeiten
Fr, 23.5. | Sa, 24.5. | So, 25.5.
Fr, 30.5. | Sa, 31.5. | So, 1.6.
jeweils von 12 – 20 Uhr

Manche sprachlichen Erfindungen können ausschliesslich zustande kommen, wenn man die deutsche Sprache nur wenig beherrscht – sobald man sie im Griff hat, sind diese Einfälle nicht mehr möglich. Wenn ich einmal weiss, dass der Staubsauber Staubsauger heisst, kann ich nicht mehr zurück. «Neue Wörter gründen» zeigt diesen spannenden Zeit- und Sprachraum auf.

Die ungewollten Erfindungen stammen vor allem von sogenannten UMAs (unbegleitete minderjährige Asylsuchende), mit denen die Künstlerin Sabine Mooibroek im Rahmen des Öffentlichen Berufsvorbereitungsjahres Küsnacht zusammenarbeitet.

Die Wortkreationen sind berührend und poetisch, überraschend und entwaffnend. Sie öffnen den Betrachter:innen Tore zu den Erfahrungen, Gedanken und Gefühlen der Jugendlichen. Sie sind tiefgründig und naheliegend zugleich. Sie sind Alltags-Konzentrat, Ausdruck des Lernens und der kreativen Auseinandersetzung mit Sprache. Die Jugendlichen wissen sich zu helfen und bringen neue Ausdrücke in unseren Sprachkontext ein.

«Bremsherzig» ist ein Beispiel. Es steht für «das Herz bremsen, eine Bremse auf dem Herzen haben». Ein treffendes Bild. Könnten wir gut gebrauchen.
Oder «Wie bekomme ich eine eigene Unterschrift?» ist eine Frage, die sich dir stellen kann, wenn du als Analphabet aufwächst: Dann hast du weder Schrift noch Unterschrift. Ein Jugendlicher konnte sich nicht vorstellen, wo eine Unterschrift herkommen könnte, wie und von wem er sie bekommen kann.
«Wohinst du?» ist kurz, zielorientiert und dadurch eventuell sogar zukunftsfähig.

Vernissage: 17 – 20 Uhr, 23. Mai
Finissage:   17 – 20 Uhr, 1. Juni
Mit Auftritten, Performances und Kurzlesungen von: Marc Mouci, Martin Albers, Mataraiser, Bashir Sorkhabi und Bohdan Dovzhynets

Senegalesischer Sommer kocht täglich mittags und abends senegalesisch.

 

Stimmen zum Projekt

«Eine tolle Reflexion über Normalitäten, Verstehen, Subtexte und Kreativität.»
Lalitha Chamakalayil

«… immer noch begleiten uns Wörter wie ‚bremsherzig‘ im Alltag. Wir probieren aus, auf welche Person, Situation für uns das Wort passt und haben nachdenklich vergnügte Momente damit. ‚Ich habe meinen Tod schon oft besucht‘, nehme ich mir zum Vorbild.»
Christine Reist

Dank
Mikael, Muruts, Biniam, Abel, Eseyas, Yonas, Semere, Abulfazel, Nicole, Ramadan, Jakub, Karimdad, Biniam, Mohammad, Adrian, Kubrom, Morsal, Mahdi, Hadi, Abbas, Ismet, Alaa, Leyla, Daoud, Mateus, Fenan, Marzieh, Senait, Hamza, Mohammadreza, Barry, Haben, Adan, Jamil, Jeylan, Shoukat, Yunus, Ali, Farzad, Tapa, Murteza, Eid Mohammad, Gennaro, Hassan, Sohail, Maya, Zaid, Kamal, Ahmad, Khadije, Kristina, Kader, Ahmadshah, Hedayatullah, Farhad, Aref, Bedirhan, Ibrar, Matar, Nadir, Ikramullah, Pablo, Jonny, Babur, Osman, Idris, Ejaz, Muhammed, Raziyeh, Samir, Sakariye, Najibullah, Habib, Kseniya, Adriano, Roni, Jahangir, Saifullrahman, Habibullah, Khan, Siman, Rashid, Musa, Rahma,Zeliha, Heorhii, Samuil, Mohammadreza, Viktoriia und Bohdan. Alina, Sonya, Youness, Artem, Parthena, Alireza, Maiwand, Emran, Yigit, Oliver, Reza, Oleksandr, Sebghatullah, Andrey und Alina.