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Satanische Verse &
verbotene Bücher
Ob absolutistische Herrscher, totalitäre Regime oder chinesische Bürokraten, ob besorgte Eltern, strenge Richter oder Hüter des wahren Glaubens – seit es Bücher gibt, wird erbittert um den Gegensatz zwischen Kunstfreiheit und strikten moralischen, politischen oder religiösen Vorstellungen gerungen: Eine Ausstellung mit Geschichten aus und über Bücher, die verboten wurden.
Anmerkung: Die Ausstellung zeigt literarische und visuelle Darstellungen von Sex, Rassismus und Gewalt.
Bücher sind gefährlich: Zahllose Werke der Weltliteratur werden bei ihrem Erscheinen von Skandalen begleitet, sie werden verfemt, verboten und verbrannt. Kaum ermöglicht die Erfindung des Buchdrucks ihre massenhafte Reproduktion, publiziert die römische Inquisition den «Index librorum prohibitorum» als Verzeichnis aller Bücher, deren Lektüre als schwere Sünde gilt. Doch auch Regierungen versuchen, die Verbreitung von Literatur und Wissenschaft zu kontrollieren. So führt das Ansinnen der Nationalsozialisten, die deutsche Sprache zu «reinigen», im Mai 1933 zu Bücherverbrennungen in ganz Deutschland und treibt Autor:innen und Verlage ins Exil.
Bis heute bedienen sich autoritäre Regime und Moralwächter der Zensur und Verboten, um unliebsame oder anstössige Ideen unsichtbar zu machen. Zugleich scheint die Freiheit des Denkens gegenwärtig bedroht durch die «cancel culture», während gerade erst ein Mordanschlag auf Salman Rushdie, Autor von «Die satanischen Verse», nur knapp gescheitert ist.
Leihgaben
Bücherraum F (Zürich), Martin Dreyfus, ETH Bibliothek Zürich, Annette Kelm/König Galerie, Ilma Rakusa, Zentralbibliothek Zürich
Interviews
Ali Abdollahi, Usama Al Shahmani, Xiaolu Guo und Ilma Rakusa
Ausstellungseröffnung
Donnerstag 2. März, 12–20 Uhr
Eintritt frei
Kuration
Rémi Jaccard, Philip Sippel und Käthe Wünsch
Szenografie
Ortreport
Grafik
Huber/Sterzinger