Wild Card 13:
Omanut trifft John Elsas

80 Jahre Kunst und Selbstbehauptung

Omanut | Forum für jüdische Kunst und Kultur

30. Juni | 18 Uhr «Vernissage»

Führungen im Rahmen von Veranstaltungen:

4. Juli | 13 Uhr «Was ist jüdische Kunst?» (Kurzführung mit der Kuratorin Karen Roth)

11. Juli | 15 Uhr «Wladimir Sagal: Zeichner und Chronist» (Doppelführung mit den Kuratoren Karen Roth und Martin Dreyfuss)

15. Juli | 18 Uhr «Vergangenheit wird Gegenwart» (Doppelführung)

8. August | 12 Uhr «Zwei Wiener in Zürich: Felix Salten und Alfred Polgar» (Doppelführung)

Details zu allen Veranstaltungen hier.
Anmeldung: 044 915 28 63 oder omanut@omanut.ch

Omanut zeigt anlässlich des 80-Jahre Jubiläums eine Auswahl der unzähligen zauberhaften Collagen des Frankfurter Kaufmanns und spätberufenen Künstlers John Mayer Elsas (1851–1935), die mit leichtfüssigen, mitunter auch politisch pointierten Knittelversen versehen sind. Neben dieser Schau wird die Geschichte des ersten Jahrzehnts von Omanut nachgezeichnet und das facettenreiche Wirken des Vereins mit einem dichten Veranstaltungsprogramm beleuchtet.

Der Frankfurter Bankier und Börsenmakler Jonas Mayer Elsas, genannt John Elsas, stammt aus einer prominenten jüdischen Familie. Elsas heiratet und hat drei Kinder, verliert aber 1911 seine Ehefrau und elf Jahre danach auch seinen erst 40-jährigen Sohn Carl; Elsas zieht sich aus dem Geschäftsleben zurück. Als ihn 1926 eine schwere Krankheit ans Haus fesselt, widmete sich Elsas ganz seinem kreativen Schaffen: Das Kombinieren von Aquarell, Tusche und Collagen auf einem Blatt und die kurzen Versen mit Lebensweisheiten am unteren Bildrand kennzeichnen seinen unverwechselbaren Stil. So entstehen gut 25‘000 Blätter, in denen Elsas das gesellschaftliche und politische Leben seiner Zeit reflektiert – mal ernst, mal ironisch.

Der Kulturverein Omanut wird im Kriegsjahr 1941 von Emigranten aus der Musik-, Theater- und Kunstwelt gegründet, welche der in Bedrängnis geratenen jüdischen Kultur ein Forum verschaffen wollen. Beruht Omanuts Programm in seinen Anfängen auf einer innerjüdischen, auch zur Unterstützung Notleidender entwickelten Initiative, bildet es zunehmend die Grundlage für einen offenen Dialog und ist inzwischen tief im Kulturleben der Stadt Zürich verankert.