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Di-Fr 12–18 Uhr | Do 12–22 Uhr | Sa-So 11–17 Uhr
Friederike Mayröcker (1924–2021) gehört zu den eigenwilligsten Dichter:innen des 20. Jahrhunderts. Mit nie nachlassender Neugier arbeitete sie bis zuletzt an einem über 120 Bücher umfassenden, vielfach ausgezeichneten Werk – mit zahlreichen Bezügen zur Musik, bildenden Kunst, Philosophie und Dichtung. In seiner Magie, Bildgewalt und poetischen Radikalität prägt ihr Schaffen die deutschsprachige Literatur nachhaltig.
In Kooperation mit dem Literaturmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB), Wien
Ausgangspunkt der Ausstellung ist Friederike Mayröckers legendäre Wiener Schreibwohnung, ein Zetteluniversum am Übergang zum digitalen Zeitalter: In ihr türmte sich eine enorme Masse an Zetteln, Manuskripten, Büchern, Korrespondenzen, Kunstwerken und Alltagszeug zu Bergen, unter denen Möbel und Inventar zunehmend verschwanden – passend zum Ausspruch der Dichterin:
Zwischen der ersten Veröffentlichung des Gedichts «an meinem Morgenfenster» im Jahr 1946 und Mayröckers letztem Buch «da ich morgens und moosgrün. Ans Fenster trete» (2020) spannt sich ein Werk auf, das von einer sich stetig steigernden poetischen Intensität zeugt. Von den Kindheitserfahrungen im Paradiesgarten im niederösterreichischen Weinviertel bis zur radikalen Bearbeitung von Biografie und Welterfahrung in den letzten Büchern macht die Ausstellung die Stationen von Friederike Mayröckers Schreibweg erfahrbar.
Die umfangreiche Schau bietet erstmals Einblick in den einzigartigen Nachlass, den die ÖNB nach Mayröckers Tod übernommen hat. «ich denke in langsamen Blitzen» zeigt die enge Verbindung von Leben und Schreiben anhand von zahlreichen erstmals veröffentlichten Manuskripten, Briefen, Lebensdokumenten und Fotografien. Beleuchtet werden musikalische und künstlerisch Einflüsse ebenso wie Mayröckers Zeichnungen und Kinderbücher. Weitere Audio- und Filmdokumente ergänzen das Portrait dieser Jahrhundertdichterin.
Die Ausstellung «ich denke in langsamen Blitzen. Friederike Mayröcker. Jahrhundertdichterin», kuratiert von Bernhard Fetz und Katharina Manojlovic (Assistenz Susanne Rettenwander), war von 18. 4. 2024 bis 16. 2. 2025 im Literaturmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien zu sehen.
Für Zürich werden die Inhalte und Materialien neu aufbereitet und an die hiesigen Gegebenheiten angepasst.