Di-Fr 12–18 Uhr | Do 12–22 Uhr | Sa-So 11–17 Uhr

Kosmos Dürrenmatt

Die Ausstellung legt den Fokus auf das (Spät-) Prosawerk der «Stoffe» und auf die Theaterarbeit am Schauspielhaus Zürich. Anlässlich des 100. Geburtstags werden Friedrich Dürrenmatts (1921–1990) Schaffen und sein Rang als grosser deutschsprachiger Schriftsteller in Erinnerung gerufen, aber auch Gelegenheit geboten, sein Werk neu zu entdecken.


Alle Museen und Ausstellungshäuser in der Schweiz sind ab dem 20.12.20 geschlossen; «Kosmos Dürrenmatt» wird nicht verlängert.


Friedrich Dürrenmatt, geboren am 5. Januar 1921 in Konolfingen bei Bern, wird nicht wie sein Vater protestantischer Pfarrer, sondern er protestiert: im Regiesitz des Theaters, am Schreibtisch, an der Staffelei. Die alttestamentarischen Geschichten und griechischen Sagen seiner Kindheit prägen sein Werk jedoch ein Leben lang. Einer Welt, die er als groteskes Labyrinth voller Pannen und schlimmstmöglichen Wendungen sieht, setzt er seine Komödien entgegen. «Nach zehn Semestern Philosophie» wechselt Dürrenmatt «gleich ins Komödienfach über» und schreibt das Drama «Es steht geschrieben», das 1947 im Zürcher Schauspielhaus uraufgeführt wird. Das Pfeifen der Zuschauer bezeichnet Dürrenmatt als «glücklichen Start». Mit dem Krimi «Der Richter und sein Henker» und der Komödie «Die Ehe des Herrn Mississippi» erlangt er schnell erste Bekanntheit, die sich durch «Der Besuch der alten Dame» und «Die Physiker» zum Weltruhm steigert. Dürrenmatt stirbt am 14. Dezember 1990 in Neuchâtel, seinem langjährigen Wohn- und Arbeitsort.

«In keinem Werk kommt der Reichtum von Dürrenmatts subjektivem Kosmos besser zum Ausdruck als in den Stoffen.»

Ulrich Weber


Vernissage
Mittwoch, 21. Oktober, 18:30 Uhr
Kirche St. Peter / Strauhof

Die Eröffnung findet statt
max. 200 Personen im St. Peter | max. 60 Personen im Strauhof | Maskenpflicht | kein Apéro
mit Wartezeiten ist zu rechnen

Anmeldung unter empfang@strauhof.ch


Pressestimmen

««Kosmos Dürrenmatt» will nicht in erster Linie den erfolgsverwöhnten Grossschriftsteller oder den gescheiterten Dramatiker vorstellen. Die Ausstellung, es ist die erste seit 1994 in Zürich, wagt vielmehr die These, dass die Brillanz des späten Dürrenmatt die Folge einer tiefen Krise gewesen sei.»
Daniele Muscionico, NZZ, 23.20.2020

«Ich habe im Strauhof nicht genau den Dürrenmatt wiedergefunden, den ich von früher kannte. Hier hat er mir mehr Gesichter und Gedanken gezeigt als jene, die ich in «Der Besuch der alten Dame» gelesen hatte.»
Selina Widmer, Buchjahr.uzh.ch, 25.10.20

Kuration: Peter Erismann
Gestaltung: Studio Roth&Maerchy
Projektleitung: Philip Sippel und Rémi Jaccard

Mit freundlicher Unterstützung von
Ernst Göhner Stiftung, Charlotte Kerr Dürrenmatt-Stiftung, UBS Kulturstiftung

Monsterlesung

Während der Laufzeit der Ausstellung «Kosmos Dürrenmatt» wird das Gesamtwerk Friedrich Dürrenmatts live gelesen und aufgezeichnet. Zentraler Standort ist der Strauhof, die Lesungen wechseln jedoch zwischen Strauhof, Theater Winkelwiese und Max Frisch Bad – von jeder Spielstätte wird zur anderen gestreamt. Die «Corona-Stage» im Max Frisch Bad ermöglicht in der aktuellen Pandemie-Situation, die Empfehlungen des Bundes zu Hygiene und Abstand zwischen Personen einzuhalten und gewährleistet die kulturelle Teilhabe für Menschen, die Risikogruppen angehören. Im Max Frisch Bad werden zudem verschiedene Maler*innen (Andreas Gefe, Serdan Mutlu, Zehra Dogan u. a.) zu beobachten sein, die während des Anhörens der Lesungen ihre Impressionen auf die Leinwand bringen.

Es lesen: Wanda Wylowa, Lara Körte, Urs Jucker und ausgewählte Gäste. Das Programm wird laufend auf www.maison-du-futur.ch publiziert.


update 12.12.2020
Leider finden keine weiteren Lesungen im Strauhof statt. Sie können die Monsterlesung aber weiterhin im Max Frisch Bad erleben. Informationen unter www.maison-du-futur.ch


Ein Projekt von «Maison du futur» in Kooperation mit Strauhof, Theater Winkelwiese und dem Kulturverein Max Frisch Bad. Das «Maison du futur» ist ein Kompetenzzentrum für Narration, das aus der Vernehmlassung zur Kulturbotschaft 2021-2024 entstanden ist. Es initiiert Kollaborationen zwischen Kultur, Forschung und Wirtschaftspartnern.

Lesungsrechte: Diogenes Verlag AG Zürich