Veranstaltungen
17. April 2024 | 19.30 Uhr
Vor dem Gesetz. Franz Kafka und das Judentum
Vorlesung von Martin Dreyfus
Anmeldung, weitere Kurse und Exkursionen zu Franz Kafka unter www.vhszh.ch
Franz Kafka entstammt einer jüdischen deutschprager Familie. Obwohl er sich seines Judentums durchaus bewusst ist, erscheint es im Gegensatz zu den Werken seiner literarischen Freunde und Weggenossen in seinen Erzählungen und Romanen nicht explizit. Dennoch hat es in seinem Leben und Werk, wie in deren Nachwirkung, Spuren hinterlassen, auf die insbesondere sein Freund Max Brod nachdrücklich hingewiesen hat.
In der Vorlesung soll diesen Spuren nachgegangen werden. Am 20. April, 10.30 Uhr findet zusätzlich eine Exkursion in den Strauhof mit gemeinsamer Besichtigung der Ausstellung statt.
22. April 2024 | 18 Uhr
Das Tier als Tür
Kim de l’Horizon spricht über Kafka
AUSGEBUCHT
Eintritt + CHF 6
«Kafkas Tiere treten mir in der Lektüre als Türen entgegen, sie sind Schwellen, Schwellungen, plötzliche Wellen im starren Gefüge. Ein Mensch wird ein Käfer, ein Affe ein Halbmensch und die Maus sitzt in einer Sackgasse und der Ausweg ist, die Laufrichtung zu ändern, in den Mund der Katze zu gehen; die Maus wird Katze. Die Tiere bei Kafka treten mir als kätzische Münder entgegen; unausweichliche Angebote meine Laufrichtung zu ändern, mich zu transformieren. Wie Kafka sich jeden Satz aus dem Fleisch herausschneidet, so schneiden mich seine Tiere aus meinem angestammten Menschsein und ich bekomme lesend Ahnungen, wie es gehen könnte, mich mit nichtmenschlichen Ahn*innen zu verbinden, um andere Zukünfte zu erschreiben.» – Kim de l’Horizon
8. Mai 2024 | 18 Uhr
«Kafkas Werkstatt»
Das neue Buch von Kafka-Experte Andreas Kilcher über den Schriftsteller bei der Arbeit
Gespräch mit Andreas Kilcher (ETHZ) und Lesung der Texte von Thomas Sarbacher
AUSGEBUCHT
Eintritt + CHF 6
Der Zürcher Literaturwissenschaftler und Kafka-Experte Andreas Kilcher befasst sich in seinem neuesten Buch mit «Kafkas Werkstatt». Wie wie kann man sich den Schriftsteller bei der Arbeit vorstellen, wie funktioniert sein Schreibprozess? Mit Blick auf den «Schriftsteller bei der Arbeit» entfaltet Kilcher die These, dass bei Kafka Lesen und Schreiben aufs Engste verzahnt sind. Denn Lesen war für Kafka nicht bloss eine Form von Lernen, Bildung und Unterhaltung, es war vielmehr ein integraler Teil seines Schaffensprozesses: Kafka spricht selbst von «Appetit» und «Gier» nach Büchern, aber wichtiger noch ist für ihn die Lektüre von Tageszeitungen und Zeitschriften, die sein Schreiben direkt oder unbewusst stimuliert hat.
6. Juni 2024 | 18:30 Uhr
Vernissage:
litafrika – Abidjan & Accra
In Zusammenarbeit mit der Stiftung Litar
Die dritte und letzte litafrika-Ausstellung setzt den Fokus auf die Literaturszene zweier Metropolen in Westafrika. Ausgangspunkt sind die feministische Bibliothek «1949books» (Abidjan/Côte d’Ivoire) und das Archiv «The Library of Africa and The African Diaspora» (LOATAD, Accra/Ghana).
Ansprachen und Gespräch mit dem internationalen Kurator:innen-Kollektiv Sylvia Arthur und Seth Avusuglo (LOATAD, Accra), Edwige-Renée Dro (1949books, Abidjan), Christa Baumberger und Nicole Schmid (Litar, Zürich) sowie Rémi Jaccard (Strauhof)
Afrobeats Showcase von LIVFORIT (CH/Ghana)
12. Juni 2024 | 18:30 Uhr
Vernissage:
Hugo Loetscher – So wenig Buchstaben und so viel Welt
Im Lavatersaal
Der Schweizer Schriftsteller und Journalist Hugo Loetscher (1929 – 2009) bereist sein Leben lang die Welt – und schreibt darüber. Oft ist er im Auftrag von Zeitungen und Magazinen unterwegs: Er besucht ferne Orte, fremde Kulturen, er interessiert sich für die kulturellen Besonderheiten in einer zunehmend globalisierten Welt.
Begrüssung Peter Erismann
Einführung von Charles Linsmayer
20. Juni 2024 | 19:30 Uhr
Graphic Novels übersetzen:
«Aya aus Yopougon»
Im Literaturhaus Zürich
und Live-Stream
In Zusammenarbeit mit der Stiftung Litar und dem Übersetzerhaus Looren
Die feministische Graphic Novel «Aya aus Yopougon» von Marguerite Abouet und Clément Oubrerie zoomt in das Stadtviertel Yopougon und zeigt die postkoloniale Entwicklung seit den 1970er Jahren – jenseits von westlichen Klischees. Die acht Bände umfassende Serie rund um die 20-jährige Aya und ihre Freund:innen ist in Frankreich und in Côte d’Ivoire ein Riesenerfolg.
Für die Übersetzung hält die Graphic Novel mit den vielen kulturellen, sprachlichen und historischen Bezügen in Text und Bild grosse Herausforderungen bereit. Darüber diskutieren die Übersetzer:innen Edwige-Renée Dro (Co-Kuratorin «litafrika», Côte d’Ivoire) und Ulrich Pröfrock (Deutschland) mit der Autorin Marguerite Abouet.