Veranstaltungen

6. April 2024 | 14 Uhr

Comic-Workshop für Kinder

Thema: Metamorphosen

Mit Lika Nüssli vom Strapazin Comic Magazin

AUSGEBUCHT

9. April 2024 | 18.30 Uhr

«‹Amerika› vor Augen oder Kafka in 43 min 30 sec»

Film von Hanns Zischler (BRD, 1978)
In Anwesenheit des Regisseurs

In Zusammenarbeit mit dem Farocki-Forum (UZH)

Im Filmpodium
Tickets über das Filmpodium

«AMERIKA» VOR AUGEN ODER KAFKA IN 43 MIN 30 SEC (Hanns Zischler, BRD, 1978)

Fünf Jahre vor «Klassenverhältnisse» (1983), der Auseinandersetzung Danièle Huillets und Jean-Marie Straubs mit Kafkas Amerikaroman, inszeniert Hanns Zischler in seiner Berliner Wohnung Leseszenen. Wir sehen (und hören) dabei zu, wie er und andere sich mit Kafkas Buch beschäftigen, wie sie Textpassagen rezitieren und interpretieren, einzelne Stellen in Szene setzen, vorsichtig einordnen und kommentieren. Vor Bücherregalen, auf dem Balkon, schliesslich auf dem Dach. «‹Amerika› vor Augen oder Kafka in 43 min 30 sec» ist weniger Verfilmung als gelebte Lektüre. Zu Beginn denkt Harun Farocki über die Unmöglichkeit einer Verfilmung nach. Kafkas Buch sei wie ein Traum, der «nur aus gleich wichtigen Dingen besteht». Deshalb sei es ziemlich willkürlich, «einen Digest davon zu machen und zu sagen: ‹Wir nehmen das und wir nehmen jenes.›»

17. April 2024 | 19.30 Uhr

Vor dem Gesetz. Franz Kafka und das Judentum

Vorlesung von Martin Dreyfus

Anmeldung, weitere Kurse und Exkursionen zu Franz Kafka unter www.vhszh.ch

Franz Kafka entstammt einer jüdischen deutschprager Familie. Obwohl er sich seines Judentums durchaus bewusst ist, erscheint es im Gegensatz zu den Werken seiner literarischen Freunde und Weggenossen in seinen Erzählungen und Romanen nicht explizit. Dennoch hat es in seinem Leben und Werk, wie in deren Nachwirkung, Spuren hinterlassen, auf die insbesondere sein Freund Max Brod nachdrücklich hingewiesen hat.

In der Vorlesung soll diesen Spuren nachgegangen werden. Am 20. April, 10.30 Uhr findet zusätzlich eine Exkursion in den Strauhof mit gemeinsamer Besichtigung der Ausstellung statt.

22. April 2024 | 18 Uhr

Das Tier als Tür

Kim de l’Horizon spricht über Kafka

Anmeldung unter vermittlung@strauhof.ch
Eintritt + CHF 6

© Anna Schwartz

«Kafkas Tiere treten mir in der Lektüre als Türen entgegen, sie sind Schwellen, Schwellungen, plötzliche Wellen im starren Gefüge. Ein Mensch wird ein Käfer, ein Affe ein Halbmensch und die Maus sitzt in einer Sackgasse und der Ausweg ist, die Laufrichtung zu ändern, in den Mund der Katze zu gehen; die Maus wird Katze. Die Tiere bei Kafka treten mir als kätzische Münder entgegen; unausweichliche Angebote meine Laufrichtung zu ändern, mich zu transformieren. Wie Kafka sich jeden Satz aus dem Fleisch herausschneidet, so schneiden mich seine Tiere aus meinem angestammten Menschsein und ich bekomme lesend Ahnungen, wie es gehen könnte, mich mit nichtmenschlichen Ahn*innen zu verbinden, um andere Zukünfte zu erschreiben.» – Kim de l’Horizon

8. Mai 2024 | 18 Uhr

«Kafkas Werkstatt»

Das neue Buch von Kafka-Experte Andreas Kilcher über den Schriftsteller bei der Arbeit

Gespräch mit Andreas Kilcher (ETHZ) und Lesung der Texte von Thomas Sarbacher

Anmeldung unter vermittlung@strauhof.ch
Eintritt + CHF 6

Der Zürcher Literaturwissenschaftler und Kafka-Experte Andreas Kilcher befasst sich in seinem neuesten Buch mit «Kafkas Werkstatt». Wie wie kann man sich den Schriftsteller bei der Arbeit vorstellen, wie funktioniert sein Schreibprozess? Mit Blick auf den «Schriftsteller bei der Arbeit» entfaltet Kilcher die These, dass bei Kafka Lesen und Schreiben aufs Engste verzahnt sind. Denn Lesen war für Kafka nicht bloss eine Form von Lernen, Bildung und Unterhaltung, es war vielmehr ein integraler Teil seines Schaffensprozesses: Kafka spricht selbst von «Appetit» und «Gier» nach Büchern, aber wichtiger noch ist für ihn die Lektüre von Tageszeitungen und Zeitschriften, die sein Schreiben direkt oder unbewusst stimuliert hat.